Leben im Glaskasten
- Andrea Zimmermann

- 6. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Aug.
Wenn emotionale Verbindung unmöglich scheint
Kennst du dieses Gefühl, als würdest du das Leben nur durch eine Scheibe beobachten?Als wärst du dabei – aber nicht wirklich Teil davon? Als würden die anderen wirklich fühlen, lachen, lieben – und du bleibst irgendwie draußen vor?
Ich kenne dieses Gefühl gut. Lange dachte ich, mit mir stimmt etwas nicht. Ich sei zu sensibel, zu anders, zu fremd. Doch heute weiß ich: Dieses Gefühl hatte einen Ursprung. Und dieser Ursprung war nicht in mir – sondern in meiner Geschichte.
Warum sich Kindheitstrauma wie ein Glaskasten anfühlt
Wenn du in deiner Kindheit immer wieder erfahren hast, dass deine Gefühle zu viel, zu falsch oder unerwünscht waren, lernt dein System etwas ganz Entscheidendes:
Gefühl ist gefährlich. Nähe tut weh. Verbindung ist nicht sicher.
Dein Nervensystem schützt dich – und erschafft innerlich Abstand. Du ziehst dich zurück, emotional. Du bist da, aber nicht erreichbar. Du beobachtest, aber fühlst dich nicht verbunden. Du funktionierst, aber lebst nicht wirklich.
So entsteht der Glaskasten. Ein innerer Raum, der Sicherheit bietet – aber auch Einsamkeit.
Der Preis des Schutzes: Entfremdung vom eigenen Leben
Im Glaskasten ist es ruhig. Sicher. Überschaubar. Aber es ist auch: leer. kalt. leblos.
Die Verbindung zu dir selbst geht verloren. Deine Bedürfnisse, deine Lebendigkeit, deine Freude – alles wird gedämpft. Du lernst, zu überleben – aber nicht zu leben.
Und vielleicht fragst du dich: Warum fühle ich mich immer so fremd? Warum komme ich bei anderen Menschen nicht wirklich an? Warum habe ich das Gefühl, immer außen vor zu stehen?
Der erste Schritt: Das Glas erkennen
Heilung beginnt, wenn wir beginnen, das Glas überhaupt wahrzunehmen. Wenn wir verstehen: Dieses Gefühl des Getrenntseins ist kein Beweis für unsere Unzulänglichkeit. Es ist ein Schutz. Ein Überlebensmuster aus einer Zeit, in der Nähe wirklich gefährlich war.
Und das bedeutet: Was einmal notwendig war, darf heute Stück für Stück losgelassen werden.
Was hilft, um den Glaskasten zu verlassen?
Sanfte Selbstwahrnehmung: Werde liebevoll neugierig auf dein inneres Erleben. Wo fühlst du dich abgeschnitten? Was macht dir Angst in Nähe?
Regulation statt Selbstverurteilung: Dein System reagiert nicht „falsch“. Es schützt dich. Mit Nervensystem-Arbeit, Atemtechniken oder traumasensibler Begleitung kannst du dich sicherer fühlen – in dir selbst und in Verbindung.
Beziehung neu erleben: In sicheren, achtsamen Beziehungen kannst du nachnähren, was dir gefehlt hat: Gesehen werden. Angenommen sein. Echt sein dürfen.
Du gehörst dazu – und zwar genau so, wie du bist
Der Glaskasten hat dich beschützt. Jetzt darfst du entscheiden: Ich will leben. Ich will fühlen. Ich will da sein.
Du musst nicht perfekt sein. Nicht immer stark. Nicht immer angepasst.
Du darfst dich zeigen – verletzlich und echt. Du darfst dazugehören – nicht weil du dich anpasst, sondern weil du dich erinnerst:
Du warst nie falsch. Du warst verletzt. Und jetzt beginnt ein neues Kapitel.
Vom Überleben ins Leben.
💬 Hast du das Gefühl, im Glaskasten zu leben oder gelebt zu haben?
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken oder deine Geschichte in den Kommentaren teilst. Du bist nicht allein. Folge mir gerne auf Instagram und lass Dich jeden Tag ein bisschen erinnern
Du kannst auch direkt damit beginnen, deinem inneren Kind, dass sich damals so unsicher fühlte, heute das geben, was es gebraucht hätte. Klicke gerne hier und starte mit den kostenlosen 7 Schritten für dein inneres Kind
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